Katzengerechte Spielerei
Eine artgerechte Ernährung ist für unsere Katzen wichtig, wie wir alle wissen. Das Tier fühlt sich wohler, das Immunsystem wird stark, und so manches Wehwehchen hat sich schon in Luft aufgelöst. Aber wer fragt nach artgerechten Spielsachen für Katzen?
Katzen in der Natur spielen mit fast allem, was sich bewegt, sei es ein Grashalm oder ein Blatt im Wind. Stöckchen, Nüsschen und Steinchen erwecken das Interesse der Katze. Die „Beute“ wird stolz im Mäulchen durch die Gegend getragen. Beliebt sind Spinnen, Schmetterlinge und Fliegen – die kann man sogar als Dessert futtern! Manche Katzen sind wundervolle Genießer, riechen verzückt an kleinen Gänseblümchen, pföteln Pusteblumen ganz vorsichtig an und sehen fasziniert den kleinen Schirmchen nach, die in die Welt fliegen. Katzen liegen wohlig und zufrieden inmitten von duftenden, blühenden Sträuchern und sind glücklich über diese Gaben der Natur. So erkennt der aufmerksame Beobachter, dass Katzen sich wunderbar selbst beschäftigen können mit dem, was die Natur ihnen anbietet.
Wie ist das nun bei einer Katze, die in der Wohnung leben muss? Wenn sie Glück hat, dann lebt sie nicht als Einzelkatze und kann sich somit mit ihren Freunden austauschen. Der Mensch schleppt Kratzbäume oder ganze Landschaften nach Hause und auch viel Spielzeug und will damit der Langeweile entgegenwirken. Aber ist dieses Spielzeug auch artgerecht?
In der Praxis ergibt sich meist die folgende Situation: Der Katzenmensch geht morgens nach der Fütterung aus dem Haus und kommt am Abend wieder. Tagsüber wird die Katze sehr viel schlafen, zum Fenster raus sehen, auf ihren Menschen warten und sich ansonsten sehr langweilen. In der Regel wird die Katze oder das Rudel schon an der Eingangstür warten, wenn der geliebte Mensch nach Hause kommt. Die Freude ist groß, es wird um die Beine gestrichen, die Katze spricht mit ihrem Menschen, sie hebt die Pfoten – wie ein Kind, das auf den Arm möchte, und man hat gar nicht genug Hände, um diesen Liebesbeweisen gerecht zu werden. Hat man diese Schmuseattacken hinter sich gebracht, sollte es etwas Leckeres zu essen geben.
Nach der Fütterung und dem anschließenden Putzen sind Katzen meist sehr aktiv, bekommen ihre „fünf Minuten“, rasen unvermittelt herum, steppen seitlich, hüpfen hoch und machen so manchen Unsinn. Oft wird damit der Mensch zum Spielen aufgefordert, auch wenn der es erst gar nicht merkt. Die Katze stupst mit ihrem Näschen in die Hand oder legt eine Pfote auf, man wird geputzt und auch ihr Blick sagt, dass sie mit der Oberkatze spielen möchte. Komm, mein Mensch und spiel mit mir, würde sie sagen, wenn sie reden könnte.
Es ist für die Katze sehr enttäuschend und frustrierend, wenn die Oberkatze nicht reagiert, und sie wird das Spielen irgendwann resigniert einstellen. So weit sollte man es auf keinen Fall kommen lassen! Das Argument: „Meine Katze ist schon alt und spielt deshalb nicht mehr“ ist nämlich total daneben! Alle Katzen spielen, wenn man sie entsprechend auf den Geschmack bringt. Es reicht eben nur nicht aus, ihr ein Spielzeug hinzulegen und zu hoffen, dass sie es verwendet!
Aber schauen wir uns das gängige Katzenspielzeug doch erst einmal an:
Die beliebten Federwedel bestehen meist aus einem Plastikstöckchen und bunt eingefärbte Federn. Die Befestigung geschieht mittels dünnen Drahts, der um die Federn gewickelt wird. Oft ist der Draht nicht sorgfältig verarbeitet, die Enden stehen ab und können der Katze ins Mäulchen stechen oder -noch schlimmer- in die Augen. Die Federn sind künstlich eingefärbt und können toxisch für die Katze sein. Sie kaut auf den Federn herum, lutscht sie durch und nimmt somit die Giftstoffe auf. Die Katze denkt ja beim Spielen, sie habe einen Vogel gefangen und will ihn natürlich auch rupfen. Gerne jagen Katzen auch beiseite gelegte Federwedel ohne das Wissen ihres Dosenöffners. Dann kommen sie plötzlich angelaufen mit dem Mäulchen voll bunter Federn, von denen sie einige bereits verschluckt haben – nicht gerade gesund! Spielen zwei Katzen mit so einem Spielzeug, besteht zusätzlich die Gefahr, dass sie sich den Stock alleine oder gemeinsam in den Rachen stoßen können. Deshalb solche Spielsachen nie in greifbarer Nähe der Katze liegenlassen, wenn Sie nicht zu Hause sind! Diese Spiele sind bereits ein Team-Spiel, bei dem der Mensch immer die Führung behalten sollte!
Die allseits beliebte Fellmaus besteht nicht aus Mäusefell, aber auch nicht aus Kaninchenfell oder Fellimitat, wie man es sich vielleicht wünschen würde. Nein, sie besteht aus Katzenfell! Ist das nicht abartig? Häufig wird das Fell von dem Mäuseplastikkörper losgefummelt, gekaut und runtergeschluckt. Mal davon abgesehen, dass der Gedanke an eine ihre Artgenossen verspeisende Katze ziemlich eklig ist, können diese Mäusefelle auch üble Magen- und Darmverschlüsse hervorrufen, und welche Giftstoffe in den Klebern enthalten sind, mit denen die Felle auf den Mäusekörpern haften, möchte man besser erst gar nicht wissen. In der Werbung werden die Mäuse als Verkaufsargument „mit echtem Fell“ deklariert.
Werfen wir jetzt einen Blick auf artgerechtes Katzenspielzeug:
Tja, da haben wir bereits das erste Problem. Wo finden wir denn welches? Was artgerechtes Spielzeug bedeutet, kann nur jemand beurteilen, der lange Jahre eng mit Katzen zusammen lebt, ihr Verhalten, ihre Vorlieben und Abneigungen kennt und weiß, wie ihr Jagdtrieb funktioniert. Auf der Basis dieser Erkenntnisse hat Dagmar Hollenstein ihr Katzenspielzeug entwickelt. Im Kleinen Katzenkaufladen kann man aus einem großen Angebot von Plüschtieren auswählen, die eigentlich als Kinderspielzeug im Handel sind. Das allein gewährt eine Grundsicherheit. Das reicht allerdings nicht aus. Aus jeder neu eingetroffenen Charge kommt zunächst ein Plüschi in den Kochtopf und wird mit Waschpulver aufgekocht. Färbt es ab, hat es verloren und kann niemals zum Katzenspielzeug werden. Mit einer Zange wird geprüft, ob die Kunststoffaugen -so es denn welche hat- fest verankert sind und sich nicht lösen lassen. Auch der Stoff rings um die Augen muss stabil sein und darf nicht ausreißen. Angenähte Augen werden abgetrennt. So kam beispielsweise die Schlange Bernd Blindschleich zu ihrem Namen. Ösen und Schlaufen werden rigoros abgeschnitten, so dass die Katze nirgends hängenbleiben kann. Auch harte Schnurrhaare bei Plüschmäusen werden entfernt, weil sie die Katzen in die Augen stechen könnten. Dagmar Hollenstein berücksichtigt auch die unterschiedlichen Staturen der Katzen. So gibt es sehr kleine Plüschtiere für kleine oder ängstliche Katzen und große für größere Katzenrassen. Die Plüschspielsachen werden in Handarbeit mit hochwertigem Bio-Baldrian und erstklassiger Bio-Katzenminze mit Blütenknospen gefüllt. Das Spielzeug gibt es ausschließlich im Kleinen Katzenkaufladen und teilweise bei Lucky Land. Es wird nicht als Massenware angeboten, weil die Qualität sonst nicht mehr überprüfbar und ein persönlicher Kontakt zu den Kunden nicht mehr möglich wäre. Darauf legt sie aber besonderen Wert. Sie kennen die Namen ihrer Kundenkatzen und oft auch ihre Geschichten oder Schicksale. Häufig führt sie Beratungen durch und gibt wertvolle Tipps. Bei Katzen mit Verhaltensstörungen oder bei Streithähnen kann ein Spiel wahre Wunder bewirken! Auch bei Katzen mit Ataxie (Hirnschädigungen, sog. „Umfallkatzen“) oder nach einem Schlaganfall können Spiele hervorragend geeignet, die Koordination zu verbessern oder wieder herzustellen. Gerade diese Katzen sind begierig darauf, mit ihren Menschen zu spielen.
Die Katze kann aber viel mehr, als nur mit Plüschtieren zu spielen! Sie möchte ihren Jagdtrieb ausleben und dabei gefordert werden. Nicht ausgelastete Katzen schlafen viel, spielen nicht mehr, und nach neuen Studien nimmt man an, dass auch Katzen an Demenz leiden könnten.
Die Lösung heißt Interaktives Spielzeug. Dieses Spielzeug ist artgerecht, da Katzen in der Natur auch erst Dinge wegschieben müssen, um z. B. an einen Regenwurm, Käfer, Mauseloch oder sonstiges Getier zu kommen. Ein Team-Spielzeug sollte immer mit dem Tier zusammen gespielt werden. Das ist sehr wichtig! Die Katze braucht Anreize, um zu verstehen, wie es funktioniert, denn Katzen in der Wohnung haben dies verlernt! Nach dem Spiel sollte man das Spielzeug wegräumen, dann freut die Katze sich schon auf das nächste Mal. Manche Katzen fordern ihren Menschen geradezu auf, das Spielzeug aus dem Schrank zu holen!
Da gibt es Boxen aus unbehandeltem Holz mit Löchern in unterschiedlichen Größen, aus denen die Katze Flummis herausfischen kann oder ein kleines Baldrian-Minze-Spielzeug . Ausgeräumt wird ja immer gerne! Manche Katzen lieben ihre Box so sehr, dass sie sie zum Schlafplatz auserkoren haben, andere machen es sich einfach bequem, wobei sie ihre Beine einfach in den Löchern verschwinden lassen – ein Bild, das man nie mehr vergessen wird! Es gibt Katzen, die steigen mit den Vorderpfoten in die Box und schieben sie fröhlich durch die Wohnung. Das Innenleben der Box wird beobachtet, anvisiert; es wird gefischt, gerudert, geklopft und gegriffelt, was die Pfote hergibt.
Bei anderen Spielen müssen die Katzen erst einen Ball wegschubsen, Drehdeckelchen verschieben oder Holzstäbe rollen, um an die Maus äh das Leckerlie zu kommen. Wenn man so etwas Köstliches wie getrocknete Shrimps oder saftige, leckere Entenbrustfiletstreifen anbietet, ist die Motivation besonders groß. Aber auch dieses Spiel muss im Team gespielt werden – die Katze muss es erst einmal verstehen. Also langsam heranführen, die Verstecke nur halb zudecken und immer loben, wenn Katz etwas gefunden hat.
Jeder kennt die Freude und Spiellust einer Katze, wenn sich unter der Bettdecke ein Zeh bewegt. Zack, stürzt sie sich darauf, um herauszufinden, was es unter der Decke wohl zu fangen gibt. Es könnte ja eine Maus sein! Nach diesem Prinzip funktioniert der Spielteppich. Unter dem Teppich werden Perlenketten, Bänder und kleine Plüschtiere hin und her gezogen. Der Teppich bekommt plötzlich eine Beule, die sich bewegt! Das lässt keine Katze kalt. Da muss nachgesehen werden. Nach relativ kurzer Zeit hat man nur noch einen zusammengeknüllten Teppich mit einer zufrieden schnurrenden Katze darin. Ein wunderbares Teamspielzeug, das nach dem Spiel unbedingt weggelegt werden sollte, damit es seine Faszination nicht verliert! Das Teppichspiel funktioniert bei 100% der Katzen, weil es voll dem natürlichen Jagdtrieb der Katze entspricht.
Auch diese interaktiven Spielzeuge gibt es nur bei Dagmar Hollenstein im Kleinen Katzenkaufladen. Sie sind selbst entworfen und werden von Hand gefertigt.
Menschen überlassen ihre Katzen viel zu sehr sich selbst. In der Natur ist das in Ordnung, dort haben Katzen Beschäftigung, aber im Haus brauchen sie Förderung. Und es macht riesig Spaß, die Katze beim gemeinsamen Spiel zu beobachten. Nur dadurch lernt man sein Tier wirklich kennen! Und die Fellnase dankt es einem, indem sie nun nicht mehr die Miniatur-Parfümfläschchen im Badezimmer auf den Boden kickt oder Oma Gertruds Glastierchensammlung von der Wohnzimmervitrine fegt.
Werden Sie beim Einkauf von Spielzeug der Art Ihres Tieres gerecht!